
Was die friLingue-Camps innovativ und einzigartig macht – Sprachenlernen und Persönlichkeitsentwicklung
Nach vielen Jahren als Französischlehrer und Campleiter bei friLingue, an den verschiedensten Orten in der Schweiz, stelle ich mir beim Abschied der Teilnehmenden oft dieselbe Frage:
Warum gehen unsere Jugendlichen verändert nach Hause?
Was unterscheidet unsere Camps von klassischen Sprachaufenthalten – und wie gelingt es uns, Sprachenlernen und persönliche Entwicklung so mühelos miteinander zu verbinden?
Ich finde die Antwort in den unzähligen leuchtenden Blicken, in den vielen „Danke, jetzt traue ich mich, Französisch zu sprechen!“-Momenten – und in den Freundschaften, die über alle Sprachbarrieren hinweg entstehen. Lass mich dir erzählen, was friLingue so besonders macht.
Sprache erleben statt nur lernen
Bei friLingue beginnt das Sprachenlernen mit dem ersten Camp-Tag – und hört nicht mehr auf. Anders als beim Schulunterricht, wo man vielleicht zwei Stunden pro Woche eine Sprache hört, lebt man die Sprache hier rund um die Uhr. Wenn ein französischsprachiger Teenager die Volleyballregeln auf Deutsch erklärt oder eine brasilianische Teilnehmerin auf Französisch im Dorfladen einkauft, wird Sprache zu etwas Alltäglichem – sie ist nützlich, lebendig und absolut notwendig.
Ich erinnere mich an ein Mädchen aus Genf, das in der Schule mit Deutsch völlig blockiert war. Nach nur drei Tagen in Schwarzsee organisierte sie eine Wasserschlacht – auf Schwyzerdütsch – mit ihren neuen Zürcher Freund:innen. Genau in diesen Momenten wird Sprache nicht mehr als Schulstoff wahrgenommen, sondern als Werkzeug für echte Begegnung.
Kleine Gruppen, grosse Wirkung
Unsere Unterrichtsgruppen bestehen im Durchschnitt aus nur sechs Teilnehmenden – in Wirklichkeit oft nur vier oder fünf. Diese kleine Gruppengrösse macht einen riesigen Unterschied. Jede:r hat Raum, sich zu äussern, Fehler zu machen, zu lachen, zu lernen – ganz ohne Angst, sich zu blamieren.
So entsteht das, was ich den „Kleingruppen-Effekt“ nenne: Die stille Léa, die sich im Schulenglisch kaum traut zu sprechen, blüht plötzlich auf – weil sie in einem sicheren, unterstützenden Umfeld ist. Wir erkennen schnell, wo jemand Schwierigkeiten hat oder mehr Herausforderung braucht, und passen unser Programm individuell an.
Lernen durch Tun – ganz praktisch und sinnvoll
Unsere Teilnehmenden reden nicht nur über Sprache – sie nutzen sie aktiv in echten Situationen. Beim Kochen im Workshop, beim Einkaufen im Dorf, beim Fussballtraining oder im Fotoprojekt wird Sprache zur Selbstverständlichkeit. Wer Zutaten im Supermarkt besorgen muss, spricht automatisch die Zielsprache. In St.Bernhard interviewen Jugendliche Wanderer auf Englisch für ihre Reportagen. In Schwarzsee gibt’s Fussball-Anweisungen auf Deutsch oder Französisch.
So entsteht ein Lernen, das motiviert – weil es Sinn ergibt.
Vielfalt, die verbindet – Schweiz trifft Welt
Unsere Camps sind geprägt von einer kulturellen und sprachlichen Mischung, wie man sie nur selten findet. Romands, Deutschschweizer:innen, Tessiner:innen – und zusätzlich kommen im Sommer und Winter rund 40 % der Teilnehmenden aus dem Ausland. Diese Kombination sorgt für einen Austausch, der tief geht und inspiriert.
Immer wieder sehe ich diese Aha-Momente, in denen Jugendliche merken: „Deutsch ist nicht nur ein Schulfach – es ist die Sprache meines neuen Freundes aus Berlin!“ Genau solche Erfahrungen verändern den Blick auf Sprache und öffnen Türen.
Unsere Sprachlehrer:innen jung, motiviert und voller Ideen
Unsere Lehrpersonen sind mehr als nur Lehrer:innen – sie sind Animateur:innen, Vorbilder und Sprachvermittler:innen. Oft selbst mehrsprachig, jung und dynamisch, bringen sie Energie und neue Lernformen ins Camp. Beim Schatzsuchen, Kochen oder Theater spielen in der Fremdsprache lernt man fast unbemerkt – und das mit richtig viel Spass.
Kein Wunder sagen viele am Ende: „Ich mochte Deutsch nie – aber jetzt finde ich’s richtig cool!“
Selbstständig werden, Schritt für Schritt
Unsere Camps fördern nicht nur sprachlich, sondern auch persönlich. Ohne Eltern lernen die Jugendlichen, ihre Sachen selbst zu organisieren, Konflikte zu lösen und Verantwortung zu übernehmen. Ich sehe Kinder, die zu Beginn noch schüchtern und anhänglich sind – und am Ende stolz und selbstsicher zurückkehren.
Diese neugewonnene Selbstständigkeit – auf Französisch, Deutsch oder Englisch – stärkt sie für alle Lebensbereiche.
Kultur entdecken – und sich selbst finden
Sprache lernen bedeutet bei uns auch, eine Kultur kennenzulernen. Die Jugendlichen entdecken nicht nur Grammatik, sondern auch Denkweisen, Traditionen und Lebensstile anderer Menschen. Dabei bleiben sie in ihrer Identität verankert – und öffnen sich gleichzeitig der Welt.
So entstehen junge Menschen, die mit beiden Beinen im Leben stehen: weltoffen und gleichzeitig fest verwurzelt.
Freundschaften, die bleiben
Eines der schönsten Dinge an unseren Camps sind die Freundschaften, die über Sprachgrenzen hinweg entstehen. Viele melden sich Monate später und fragen, ob sie als Volontär:in zurückkommen können – weil sie zu alt für die Teilnahme geworden sind, aber nicht loslassen wollen.
Diese Verbindungen zeigen, dass unsere Sprachen uns nicht trennen, sondern zusammenbringen können.
Digital Detox – echte Gespräche statt Bildschirm
Was viele Eltern freut (und einige Teens anfangs schockiert): Im Camp gibt’s das Handy nur ca. eine Stunde pro Tag. Diese Begrenzung ist nicht als Strafe gedacht – sondern als Einladung, sich auf das Hier und Jetzt einzulassen.
Und der Effekt ist erstaunlich: Schon nach zwei Tagen vergessen viele sogar ihre Handyzeit.
Damit die Eltern trotzdem dabei sind, machen wir regelmässig Fotos und teilen sie mit den Familien. Erinnerungen statt Selfies. Nähe statt Bildschirm.
Selbstvertrauen durch echte Erfolge
Oft höre ich Sätze wie „Ich bin schlecht in Sprachen“.
Und am Ende des Camps? „Eigentlich kann ich das richtig gut!“
Ob beim Kurzfilm auf Deutsch oder beim Talentabend auf der Bühne – diese Erfolge wirken weit über das Camp hinaus. Sie machen Mut für Schule, Alltag und Leben.
Immer in Bewegung: friLingue entwickelt sich weiter
Wir bleiben nicht stehen. Jedes Jahr probieren wir Neues aus: Workshops wie „TikTok Creator“, neue Orte, neue Lernmethoden.
Ob Coding in Braunwald oder Familiencamps in Braunwald– wir wachsen mit den Bedürfnissen unserer Jugendlichen.
Lernen an den schönsten Orten der Schweiz
Unsere Camps finden an einzigartigen Orten statt. Ob Englisch mit Blick auf den Mont Blanc, Deutsch am Schwarzsee oder Französisch direkt am See in Estavayer – die Natur wird zum Klassenzimmer.
Wer das Wort „Berg“ beim Wandern lernt, wird es nie mehr vergessen.
Fazit: Ein Sprachcamp, das mehr bietet
Unsere friLingue-Camps sind mehr als Sprachkurse. Sie sind Erlebnisse, die Jugendliche stärken – sprachlich, sozial und persönlich. Unsere Teilnehmenden kehren zurück mit neuem Selbstvertrauen, echten Freundschaften und der Lust, weiterzulernen und Neues zu entdecken.
Möchtest du deinem Kind dieses Abenteuer ermöglichen? Dann schau auf frilingue.ch vorbei und sichere dir einen Platz im nächsten Camp!